Warum ist die Heizflächenauslegung wichtig?
Fußbodenheizungen – Ideal für Wärmepumpen
Fußbodenheizungen sind aufgrund ihrer großen Heizflächen und ihres Betriebs mit niedrigen Vorlauftemperaturen (30–40 °C) optimal für Wärmepumpen geeignet. Sie ermöglichen eine gleichmäßige Wärmeverteilung und stellen selbst bei geringen Vorlauftemperaturen ausreichend Wärme bereit.
Heizkörper – Eine Herausforderung bei niedrigen Temperaturen
Heizkörper hingegen besitzen eine definierte Heizleistung, die häufig mit 70/55/20 angegeben wird:
Mit sinkender Vorlauftemperatur nimmt jedoch die Heizleistung der Heizkörper ab. Damit auch bei niedrigen Temperaturen eine ausreichende Wärmebereitstellung gewährleistet ist, müssen die Heizflächen sorgfältig geprüft und optimiert werden.
1. Erfassung der vorhandenen Heizflächen
Im ersten Schritt werden alle aktuell im Gebäude installierten Heizkörper oder Fußbodenheizungen erfasst. Diese Heizflächen werden den jeweiligen Räumen zugeordnet.
2. Vergleich von Heizkörperleistung und Raumheizlast
Die Leistung der vorhandenen Heizflächen wird mit der in der Heizlastberechnung ermittelten Raumheizlast verglichen. Dabei wird geprüft, ob die installierte Heizfläche ausreichend ist, um die benötigte Heizleistung im Raum bereitzustellen.
3. Identifikation der thermisch ungünstigsten Heizfläche
Besondere Aufmerksamkeit wird der schwächsten Heizfläche gewidmet. Diese gibt vor, wie effizient das gesamte Heizsystem arbeiten kann. Eine thermisch ungünstige Heizfläche kann die Effizienz der gesamten Anlage beeinträchtigen.
Nach der Analyse werden zielgerichtete Optimierungsvorschläge für das Gesamtsystem entwickelt.
Beispiel: Der Austausch von zwei unterdimensionierten Heizkörpern könnte die Vorlauftemperatur im gesamten System um 5 Kelvin senken. Dies steigert nicht nur die Effizienz, sondern reduziert auch die Betriebskosten erheblich.
Der dritte und letzte Schritt: Hydraulischer Abgleich – Wärme effizient und gleichmäßig verteilen
In der dritten Stufe wird sichergestellt, dass die Wärme im gesamten Gebäude gleichmäßig verteilt wird. Durch den hydraulischen Abgleich werden Fließwege und Druckverhältnisse im Heizsystem so optimiert, dass alle Räume zuverlässig mit der benötigten Wärme versorgt werden – ohne Energieverschwendung oder Komforteinbußen.
Ihr zertifizierter Energieberater
Marius Wetzel
Gebäudeenergieberater und Energie-Effizienz-Experte für die Förderprogramme des Bundes.
Mit meiner fundierten praktischen Erfahrung verstehe ich, welche entscheidenden Aspekte bei der energetischen Gebäudesanierung von Bedeutung sind und worauf SIE besonders achten sollten.